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Nöcker, Ralf

Pensionsfonds - Versorgungseinrichtung und Finanzinstitution

Promotion bei Prof. Dr. Dres. h. c. Hanau

Verlag Versicherungswirtschaft GmbH, Karlsruhe

2001

Abstract:

Pensionsfonds nach "angelsächischem Muster" werden oft als Vorbild für die Reform der deutschen Altersversorgung genannt. Eine detaillierte Untersuchung des britischen Rentensystems zeigt jedoch, daß Pensionsfonds die staatliche Altersversorgung auch in einem Beveridge-System nicht vollständig ersetzen können. In naher Zukunft wird in Großbritannien sogar eine neue Zusatzversorgung (State Second Pension) eingeführt, die die bereits bestehende Grundsicherung (Minimum Income Guarantee) ergänzt. Die Zukunft wird in der individuellen Altersversorgung gesehen, die in Form der Personal Pension Plans seit 1986 weit verbreitet ist. Allerdings ist es bei der Einführung der Personal Pensions zum sogenannten pensions mis-selling gekommen, als etwa 1,7 Millionen Personen ungeeignete Versorgeverträge abschlossen und ihre Anwartschaft aus der betrieblichen Altersversorgung gefährdeten. Als Reaktion wurden im Frühjahr 2001 die Stakeholder Pensions eingeführt, die zahlreiche materielle Auflagen vorsahen. Die zentralen Lehren für Deutschland liegen in der nuancierten Bewertung eines Pensionsfonds sowohl als Versorgungseinrichtung als auch als institutioneller Anleger. Angesichts der Erfahrungen des pensions misselling ist insbesondere auf das Spannungsfeld zwischen der betrieblichen Altersversorgung und der Entgeltumwandlung zu achten, was eine Verbesserung der vom Ansatz her richtigen Kostenregelung des AltZertG nahelegt.

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