Geyr, Marco
Der Kündigungsschutz der Arbeitnehmer durch Willkür- und Diskriminierungsverbote im deutschen und amerikanischen Arbeitsrecht
Promotion bei Prof. Dr. Preis
Verlag Peter Lang, Frankfurt a.M.
1999
Abstract:
Die Untersuchung thematisiert eine vertiefte Rechtsvergleichung zwischen dem deutschen und dem U.S.-amerikanischen Kündigungsschutzrecht. Die steigende Anzahl der Arbeitnehmer, die nicht (mehr) unter den allgemeinen Kündigungsschutz fallen, erfordert eine detaillierte Untersuchung der bisher weitgehend vernachlässigten Frage nach der Systematik des Kündigungsschutzes außerhalb des KSchG in Deutschland. Dazu findet ein Vergleich mit dem Arbeitsrecht der USA statt, da dort weitestgehend kein allgemeiner Kündigungsschutz verwirklicht ist, sondern das freie Kündigungsrecht des Arbeitgebers materiellrechtlich nur auf Grund von Willkür- und Diskriminierungsverboten beschränkt wird und somit keine vom allgemeinen Kündigungsschutz überlagerte Denkweise im Hinblick auf Diskriminierungs- und Willkürverbote besteht. Im Zentrum der Arbeit steht mithin der Kündigungsschutz von Arbeitnehmern in Kleinbetrieben oder vor Erreichung der nötigen Beschäftigungsdauer für eine Anwendbarkeit des KSchG. Zwischen deutschem und amerikanischem Arbeitsrecht wird eine Parallele dergestalt gezogen, dass die Employment-at-will-Doktrin im Ursprung eine Entsprechung in dem Grundsatz der Kündigungsfreiheit im deutschen Recht hat und beide Grundsätze durch richterrechtliche Konkretisierungen so weit eingeschränkt werden, dass sich ein System entwickelt hat, welches willkürliche und diskriminierende Kündigungen von Arbeitnehmern zu verhindern versucht.